Am Donnerstag, den 7. November 2024 durften wir in unseren Räumlichkeiten einen Tag der Fortbildung für unsere Ehrenamtlichen mit dem Demenzsimulator anbieten.

Ein Tag mit Erna

Es ist ein normaler Alltag, kein besonderer Moment und doch unterscheidet sich Ernas Alltag so eindrücklich von dem, was wir als „normal“ empfinden. Angefangen von der Zubereitung der Mahlzeiten, der Feinmotorik bei alltäglichen Verrichtungen und gewohnten Wegen, vieles gelingt nicht mehr. Was ist passiert? Erna hat Demenz.

Mit freundlicher Unterstützung durch den Pflegestützpunkt Bruchsal mit ihrem Demenzsimulator wurden diese Situationen nachgestellt. Vorgestellt und begleitet durch die freundlichen Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes durften wir gemeinsam mit unseren Ehrenamtlichen die Gelegenheit nutzen, sich in verschiedenen Stationen einzufinden.

So bestechend einfach sich die Aufgaben darstellten, so sehr eindrücklich hat uns die gezielte Aufgabenstellung in Boxen, mit Spezialbrille und anderen Hürden doch gleich an unsere Grenzen geführt.

Wie sehr sich das Leben verändert, wenn sich unsere Wahrnehmung verändert und unser gewohntes Handeln eben nicht mehr gelingt. Die verschiedenen Stationen wurden in Zweiergruppen bewältigt, jederzeit gut im Austausch und nie allein mit seinen Gefühlen. Die unterschiedlichen Sichtweisen des Betroffenen oder des Beobachters auf die gestellte Aufgabe machten uns bewusst, warum die Gefühlswelt der Betroffenen und Angehörigen aus dem Gleichgewicht gerät.

Verwunderung, Frust, Ärger, Betroffenheit, Bestürzung sind nur einige Stimmen aus den Feedbackrunden. Gefühle, die aus Sicht der Betroffenen auf Verständnis, Betroffenheit und eine veränderte Verhaltensstruktur im Umgang mit Demenzerkrankten auf die Teilnehmer des Seminares stoßen. „Hätte ich das früher gewusst….“ oder auch „ja, jetzt kann ich verstehen, dass die Betroffenen so emotional reagieren…“ sind nur einige Aussagen.

Nicht ausgeblieben sind Hinweise auf Unterstützungs- sowie Beratungsangebote für betroffene Familien in der Region durch die Pflegestützpunkte. Auch wir in der ambulanten Hospizgruppe haben verschiedenes Informationsmaterial und leiten gerne an die entsprechenden Stellen weiter.

Unser besonderer Dank geht an die beiden Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes, die uns diesen Tag ermöglichten.

alltagsprobleme

Text und Bildquelle: Ulrike Langen