Laut, bunt und wild stellte sich das Leben der Vergänglichkeit, als am vergangenen Freitag Musik und Kunst die Waldseehalle in Forst rockten, um Spendengelder für die ehrenamtliche Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe zu sammeln. Denn nur weil Leben und Sterben, wie Bürgermeister Bernd Killinger es in seiner Begrüßungsrede formulierte, die zwei Seiten einer Medaille sind und untrennbar zusammen gehören, heißt das ja nicht, dass man das Leben nicht in vollen Zügen genießen dürfte. Und so hatte sich Uwe Schreiber von der Hospizgruppe auf den Weg gemacht, um ein Benefizevent auf die Beine zu stellen, das alle Sinne anspricht. Zusammen mit Stefanie Otto konnte er musikalische Ausnahmetalente wie Edo Zanki, Robert Ahl und Band, Armin Rühl, Bernadette Ahl, Marion La Marché und Olli Roth gewinnen, ihr Können in den Dienst der guten Sache zu stellen. Und dass sie das gern taten, war bis in den letzten Winkel der Waldseehalle zu spüren. Weil die vorgesehenen Plätze für die Massen an begeisterten Zuhörern lange nicht ausreichten, wurde auch im Foyer noch ausgiebig mitgetanzt und gesungen. Die Musiker, wenn auch aus unterschiedlichen Stilrichtungen, kannten sich laut Olli Roth schon „ewig und drei Tage“ und hatten an diesem Abend sichtlich Spaß daran, gemeinsam auf der Bühne zu stehen und den Saal zum Kochen zu bringen. Ob nun mit Edo Zankis “Finde dein Glück”, Santanas „Black Magic Woman“ oder Amy Winehouses „Valery” – die Zuhörer hielt es kaum auf ihren Plätzen. Sogar die zwei Meter Platz vor der Bühne wurden freudig betanzt. Und selbst wenn Marion La Marché verriet, dass sie bei Liedern wie „I’d Rather Go Blind“ emotional durch die Hölle geht, ging sie musikalisch doch richtig durch die Decke. In den Verschnaufpausen berichtete Claudia Schäfer-Bolz als Leiterin der Ambulanten Hospizgruppe über die Arbeit der ehrenamtlichen Sterbebegleitung und Thomas Leukel stellte im Namen seiner Frau Josefine Müller den Verein „Akademische Werkstätten“ vor, der die künstlerische Ausgestaltung der Waldseehalle mit ausgewählten Werken Karl Peter Mullers ermöglicht hatte. Ton- und Filmaufnahmen gewährten den Gästen Einblicke in das Schaffen des Künstlers und zwei seiner Werke wurden verlost. Die anderen standen zum Verkauf, wobei die Hälfte der daraus gewonnenen Einnahmen ebenfalls der Hospizgruppe zugutekam. Im Anschluss an das Konzert sprach der erste Vorsitzende der Ambulanten Hospizgruppe, Ernst-Dieter Elschner, aus tiefstem Herzen seinen Dank aus: An die Musiker, die an diesem Abend für den guten Zweck komplett auf Ihre Gage verzichtet hatten, an die Akademischen Werkstätten, für die großzügige Bereitstellung der Kunstwerke, an den Organisator Uwe Schreiber und die Stadt Forst, die dieses Event ermöglicht haben, an die vielen Helfer und natürlich auch an alle Gäste, die mit ihrer guten Stimmung und der großherzigen Spendenfreudigkeit den Abend zu einem vollen Erfolg machten.

Fotos: Ulrike Kuhlmey, Klaus-Matthias Hasert

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