Gedenkfeier 16. November 2024

Mit einem Gedicht von Barbara Imgrund aus ihrem Gedichtband „Reimraum“ wurden die zahlreich anwesenden Trauergäste, die Absolventen des letzten Qualifikationskurses, die Partner der Hospiz- und Palliativarbeit und die Ehrenamtlichen der Hospizgruppe zu unserer jährlichen Gedenkfeier eingestimmt. Wie im vergangenen Jahr durften wir in der schönen alten Martinskirche in Zeutern zu dieser Veranstaltung einladen.

Stimmungsvoll umrahmt vom Weihermer Quartett wurden der verstorbenen Menschen gedacht, die unsere Ehrenamtlichen im letzten Jahr begleiten durften. Ein Lichtermeer aus Kerzen, die wir während der Nennung der Verstorbenen anzündeten, machte uns eindrucksvoll deutlich, dass Trauer und Gedenken einen Platz benötigen.

Wir haben einige Sterbebegleiter aus dem Ehrenamt verabschiedet, durften aber stolz die Absolventen des vergangenen Qualifikationskurses in unserer Runde willkommen heißen.

Vorgetragene Wünsche und Texte zur Stärkung in Zeiten des Abschiedes und der Trauer sowie zur Bekräftigung und Würdigung der Arbeit unserer ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleiter gaben dieser Gedenkfeier einen würdevollen Ausklang.

Text: Ulrike Langen, Bildquelle: Alex Riedl

Qualifizierung für Ehrenamtliche in der Ambulanten Hospizbegeleitung

 

Die Ambulante Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung sucht Ehrenamtliche

 

Haben Sie Interesse, Ihre Kompetenzen in die Begleitung von sterbenden Menschen und ihren Angehörigen einzubringen? Dann Sind Sie bei uns richtig. Vielleicht möchten Sie uns auch in anderen Bereichen unterstützen, weil Ihnen diese Arbeit sinnvoll und wichtig erscheint. Auch hier haben wir viele Möglichkeiten.

In einem Einführungsseminar nähern wir uns den Themen Abschied, Sterben, Tod und Trauer. Neben Informationen zur Hospizarbeit und uns als Hospizgruppe, geht es um eine persönliche Auseinandersetzung, Ihre eigenen Fragen, Erfahrungen und Einstellungen.

Die Teilnahme am Einführungskurs ist der erste Baustein für die Qualifizierung zur ehrenamtlichen Mitarbeit.

Eine stabile Persönlichkeit, keine akute Trauer und die Bereitschaft sich selbst zu reflektieren und einzubringen sind wichtige Voraussetzungen für die Teilnahme.

Wenn Sie sich nach dem Wochenende für eine Qualifizierung zur ehrenamtlichen Mitarbeit entscheiden, bieten wir im Anschluss einen Aufbaukurs über weitere fünf Wochenenden an.

 

Einführungsseminar

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Sie.

Kosten Einführungsseminar: 85 €

Termin:

Januar 2025 (Anmeldeschluss 16.12.2024)

Freitag, 10.01.25, 18 – 21 Uhr

Samstag, 11.01.25, 9 – 18 Uhr

Sonntag, 12.01.25, 9 – 18 Uhr

Das Seminar findet in unseren Räumlichkeiten in der Kaiserstraße 18 in Bruchsal statt.

Eine Teilnahme ist nur an allen drei Tagen zusammen möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel. 07251 – 320 40 10 oder www. Hospizgruppe.de.

Anmeldungen per Mail an: bruchsal@hospizgruppe.de oder Telefon.

 

Qualifikationskurs

Wenn Sie sich nach dem Einführungsseminar eine ehrenamtliche Mitarbeit vorstellen können, melden Sie sich zum Qualifikationskurs mit fünf weiteren Kurswochenenden an:

Grundmodul: 7.–9.02.25
Aufbaumodul: 28.–30.03.25
Vertiefungsmodul I: 30.5.–1.06.25
Vertiefungsmodul II: 27.–29.06.25
Abschluss/ Praktikumsbesprechung: 25.–26.07.25

Auch dieses Module finden am Freitag von 18 – 21 Uhr und am Samstag und Sonntag von 9 – 18 Uhr in unseren Räumlichkeiten in der Kaiserstraße 18 in Bruchsal statt. Die Teilnahme ist nur insgesamt an allen Wochenenden möglich. Die Teilnahmegebühr für alle Module zusammen beträgt 280 Euro, die bei anschließender aktiver Mitwirkung in der Sterbebegleitung erstattet werden können.

Hinzu kommen 4o Stunden Praktikum (in einem Pflegeheim, einem stationären Hospiz, einer Palliativstation oder bei einem ambulanten Pflegedienst), sowie eine Hospitation im Trauercafé.

All diese und weitere Informationen finden Sie kompakt in unserem Flyer zur Qualifizierung, den Sie hier als pdf-Datei herunterladen können.

Anmeldeunterlagen können Sie unter Tel. 07251-320 40 10 oder per Mail an bruchsal@hospizgruppe.de anfordern. Ihre Ansprechpartnerin ist Barbara Daleck.

Text: Barbara Daleck, Bildquelle: Andre Friedel

 

 

Lesung in der Stadtbibliothek Bruchsal

Empfangen von der Ausstellung „Verbrannte Orte“ in der Stadtbibliothek, die noch bis zum 20.12.2024 zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu besichtigen ist, fand am 12. November 2024 eine Lesung der Ambulanten Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung statt.

Dieser Abend war Helga Schubert gewidmet. Mit dem Buch „Der heutige Tag – Ein Stundenbuch der Liebe“ hat sie einen Text geschrieben, das sich dem Thema der häuslichen Pflege widmet. Es ist ihre eigene Geschichte. Seit langem pflegt die inzwischen über 80-jährige Autorin ihren 13 Jahre älteren Mann, der im Rollstuhl sitzt und in eine Form der Demenz entgleitet. Helga Schubert lädt die Leser und Zuhörer zudem auf eine Reise in die Vergangenheit ein, lässt uns an der jungen Liebe teilhaben, an den Verhältnissen des Lebens in der DDR, an der Aufdeckung der vom Staat erfolglos eingefädelten Stasi-Bespitzelung und an den Herausforderungen des Alterns. Sie bietet den Kritikern die Stirn, die mit der Vorstellung eines würdigen Tods den medikamentösen Einsatz infrage stellen. Sie stellt dem die Liebe der beiden Alten entgegen.

Im zweiten Teil des Abends wurde die Erzählung „Vom Aufstehen“ gelesen, für die Helga Schubert den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen hat. Eine berührende Geschichte über die fehlende Nestwärme der Nachkriegsgeneration, deren traumatisierte Eltern ihren Kindern nicht die notwendige Liebe und Halt geben konnten.

Das interessierte Publikum zeigte sich auch im Anschluss bereit zu Gesprächen über die Hospizgruppe und unsere Arbeit. Die Lesung wurde rundum gut angenommen.

Die Bücher wurden von Anette Föllmer vorgestellt und gelesen, Wolfgang Köbler umrahmte die Lesungen mit zarten Gitarrenklängen.

 

Text: Anette Föllmer

Fortbildung am Demenzsimulator

Am Donnerstag, den 7. November 2024 durften wir in unseren Räumlichkeiten einen Tag der Fortbildung für unsere Ehrenamtlichen mit dem Demenzsimulator anbieten.

Ein Tag mit Erna

Es ist ein normaler Alltag, kein besonderer Moment und doch unterscheidet sich Ernas Alltag so eindrücklich von dem, was wir als „normal“ empfinden. Angefangen von der Zubereitung der Mahlzeiten, der Feinmotorik bei alltäglichen Verrichtungen und gewohnten Wegen, vieles gelingt nicht mehr. Was ist passiert? Erna hat Demenz.

Mit freundlicher Unterstützung durch den Pflegestützpunkt Bruchsal mit ihrem Demenzsimulator wurden diese Situationen nachgestellt. Vorgestellt und begleitet durch die freundlichen Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes durften wir gemeinsam mit unseren Ehrenamtlichen die Gelegenheit nutzen, sich in verschiedenen Stationen einzufinden.

So bestechend einfach sich die Aufgaben darstellten, so sehr eindrücklich hat uns die gezielte Aufgabenstellung in Boxen, mit Spezialbrille und anderen Hürden doch gleich an unsere Grenzen geführt.

Wie sehr sich das Leben verändert, wenn sich unsere Wahrnehmung verändert und unser gewohntes Handeln eben nicht mehr gelingt. Die verschiedenen Stationen wurden in Zweiergruppen bewältigt, jederzeit gut im Austausch und nie allein mit seinen Gefühlen. Die unterschiedlichen Sichtweisen des Betroffenen oder des Beobachters auf die gestellte Aufgabe machten uns bewusst, warum die Gefühlswelt der Betroffenen und Angehörigen aus dem Gleichgewicht gerät.

Verwunderung, Frust, Ärger, Betroffenheit, Bestürzung sind nur einige Stimmen aus den Feedbackrunden. Gefühle, die aus Sicht der Betroffenen auf Verständnis, Betroffenheit und eine veränderte Verhaltensstruktur im Umgang mit Demenzerkrankten auf die Teilnehmer des Seminares stoßen. „Hätte ich das früher gewusst….“ oder auch „ja, jetzt kann ich verstehen, dass die Betroffenen so emotional reagieren…“ sind nur einige Aussagen.

Nicht ausgeblieben sind Hinweise auf Unterstützungs- sowie Beratungsangebote für betroffene Familien in der Region durch die Pflegestützpunkte. Auch wir in der ambulanten Hospizgruppe haben verschiedenes Informationsmaterial und leiten gerne an die entsprechenden Stellen weiter.

Unser besonderer Dank geht an die beiden Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes, die uns diesen Tag ermöglichten.

alltagsprobleme

Text und Bildquelle: Ulrike Langen

Das Leben wieder schmecken

Die Lehrküche im Ernährungszentrum Bruchsal war voll, denn mit großer Teilnehmerzahl startete unter dem Motto „Das Leben wieder schmecken“ ein Kochabend für Trauernde.

Das Thema des Abends hieß low-budget, und das bedeutete, Gerichte zur Resteverwertung und Nachhaltigkeit herzustellen.

Gearbeitet wurde in Zweiergruppen, so kam es schnell zu guten Gesprächen unter den Teilnehmern. Es gab eine bunte Mischung aus Gerichten, unter anderem standen pikante Schnittchen, Pfannenbrot, Linsen und Polenta, aber auch Nudeln, Reis und Tortilla in unterschiedlicher Zubereitungsform auf dem Speiseplan. Eine Nachspeise durfte auch nicht fehlen. Das ungezwungene Miteinander während der Zubereitung verhalf zu einem kurzweiligen Abend.

Schon bald stand ein reichhaltiges Büffet vor allen Teilnehmern. Im abschließenden gemeinsamen Essen wurden die Gespräche in lockerer Runde weitergeführt.

Es war ein gelungener Abend und alle waren sich einig, dass es eine Wiederholung geben darf.

Text: Ulrike Langen, Bildquelle: Irmgard Tonigold

Gerne können Sie unter diesem Link den Beitrag der BNN vom 31.11.2024 lesen.