Kellerduft und Lieblingslieder – Die Ehrenamtlichen der Ambulanten Hospizgruppe widmeten sich der Biografiearbeit

An welche Gerüche deiner Kindheit erinnerst du dich? Hattet ihr in deiner Familie Rituale? Gab es in deiner Ausbildung jemanden, dem du gerne mal die Meinung gesagt hättest? Mit solchen und vielen weiteren Fragen lud Tatjana Hartmann-Odemer im Seminar zur Biografiearbeit die Ehrenamtlichen der Ambulanten Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung ein, in die eigene Vergangenheit einzutauchen. Teils allein, teils in Gruppenarbeit, durch Fragen und oder kleine Aufgaben konnten sich die Teilnehmenden gezielt mit ihrer eigenen Biografie auseinandersetzen. Zwischen schönen Erinnerungen, lustigen Begebenheiten und längst vergessen geglaubten Kleinigkeiten tauchten dabei auch schwierige Lebensphasen auf. Und ganz gleich, ob man darüber reden oder schweigen wollte, halfen diese Erinnerungen in der Rückschau dabei zu verstehen, wer man selbst ist.

Die Beschäftigung mit dem eigenen Leben ist auch bei Sterbenden oft ein wichtiges Thema. In der Fortbildung bekamen die Ehrenamtlichen Tipps, wie man die Biografiearbeit in Begleitungen einsetzen und zum Wohl der Begleiteten nutzen kann. Sei es, um Themen zu besprechen, die einen Menschen beschäftigen oder bedrücken. Sei es, um Sterbenden, die nicht mehr sprechen können, das Leben in ihrem Sinne zu gestalten. Denn selbst banal scheinende Fragen wie Helene Fischer oder lieber nicht können wichtig werden, wenn man selbst nicht mehr für sich sprechen kann. Auch für die Ehrenamtlichen ist eine Sensibilität für die eigene Vergangenheit und die eigenen Lebensthemen wichtig, um gut für sich sorgen und somit gut für andere da sein zu können.

 

Text: Claudia Leitloff, Bild: Ulrike Kuhlmey

Vorsorgen, aber wie? – Ehrenamtliche der Ambulanten Hospizgruppe informierten sich über Patientenverfügungen

In Zeiten wie diesen, in denen Intensivstationen und die Behandlung von Krankheiten in den Fokus der Gesellschaft gerückt sind, wird auch das Thema Patientenverfügung wieder sehr aktuell. Was soll mit mir geschehen, wenn mir plötzlich etwas zustößt? Wer soll für mich sprechen, wenn ich es nicht mehr kann? Wie möchte ich behandelt werden, wenn keine Therapie mehr Heilung verspricht? Solche Fragen können in einer Verfügung geregelt werden. Die Ambulante Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung bietet Patientenverfügungen an, die von ihrem Dachverband der „Internationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand“ (IGSL-Hospiz e.V.) jährlich aktuell erarbeitet werden. In einer Schulung für Mitglieder informierte Klaus Holland mit Unterstützung von Dietmar Osenberg von der IGSL über diese Vorsorgemappe.

Anfangs berichtete Klaus Holland über die Entstehung der Patientenverfügung: Was passieren musste und welche Urteile nötig waren, damit nicht mehr die Ärzte, sondern die Patienten selbst über ihre Behandlung bestimmen konnten. Dann erläuterte er die sechs verschiedenen Themenbereiche der Vorsorgemappe und gab Hinweise, was jeweils zu beachten wäre. Wichtig dabei für die Mitglieder der Ambulanten Hospizgruppe war, dass sie Interessierten nur verschiedene Möglichkeiten aufzeigen können, jedoch keine rechtliche Beratung anbieten dürfen. Beim Ausfüllen der Verfügung hilft die beiliegende Informationsbroschüre. Mit der Mappe selbst und den Erläuterungen der Referenten bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung einen leichten und sicheren Einstieg in den Umgang mit den Vorsorgemappen. Wissen, was ihnen in der ein oder anderen Begleitung eine große Hilfe sein kann.

 

 

Text und Bild: Claudia Leitloff

Spendenaktion „Hilfe für die Helfer“ war voller Erfolg

Genau eine Woche hatten die Vereine, die bei der Spendenmeisterschaft der Nussbaum Stiftung teilnahmen, um Geld für ein Projekt zu sammeln. Ganz schön wenig Zeit, um das Ziel zu erreichen, welches sich die Ambulante Hospizgruppe gestellt hatte: 800 Euro für Supervisionen der Ehrenamtlichen aus dem Trauerteam. Doch dank der fleißigen Verbreitung des Spendenaufrufs und der großzügigen Spenden von Freunden und Unterstützern der Hospizgruppe konnte das Ziel tatsächlich erreicht werden!

Dafür möchten wir uns bei allen Helfern und Spendern ganz herzlich bedanken!

Der gesammelte Betrag wird nun noch durch die Nussbaum Stiftung erhöht und das Leitungsteam der Hospizgruppe kann die Organisation der Supervisionen in Angriff nehmen – damit auch die Helfer Hilfe bekommen.

 

Text: Claudia Leitloff, Bild: Ulrike Kuhlmey