Wenn ein Mensch, den man liebt, sich das Leben nimmt – Seminartag zum Thema Suizid

Es geschieht häufiger als gedacht. Wer damit konfrontiert ist, kommt um die schmerzhafte Erfahrung nicht herum, dass im Umgang mit dieser Todesart so vieles anders ist.

Angehörige von Suizidopfern finden oft keinen Weg aus Gedanken, Selbstvorwürfen und der Frage nach dem „Warum“.

Kann man Suizid überhaupt verstehen? Dieser Frage wollen wir an einem Seminartag für hinterbliebene Angehörige nachgehen. In einem Vortrag soll zunächst der Focus darauf gelegt werden, wie es zum Suizid kommen kann. Wir werden uns Zeit nehmen, zu hören und zu fragen, zu reden oder zu schweigen und zu weinen.

Termin: Samstag, 23. März, 10:00 bis ca. 15:00 Uhr
Ort:      Ambulante Hospizgruppe, Kaiserstraße 18, 76646 Bruchsal
Kosten: 15 € (inkl. Getränke und Imbiss)

Anmeldung bitte bis 15.03. unter 07251 – 320 40 10

Durch den Tag begleitet Sie:
Tatjana Hartmann-Odemer
Systemische Beraterin und Systemische Supervisorin, Mediatorin in eigener Praxis.
Seit 2010 in der Hospizarbeit tätig

Foto: Ulrike Kuhlmey

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Abschied und Willkommen – Jahresgedenkfeier der Ambulanten Hospizgruppe

„Es geht nicht, dass ich bleib – mich ruft mein Stern.“ So einfach und klar formulierte Rolf Zuckowski einst in einem Kinderlied diese Wahrheit, die uns beim Thema Sterben alle betrifft. Doch so einfach und klar es klingt, so schwierig ist es oft für diejenigen, die nicht mitgehen können, die zurückbleiben müssen. Für all jene, denen diese Erfahrung nicht fremd ist, gestaltete die Ambulante Hospizgruppe Bruchsal und Umgebung ihre Jahres-Gedenkfeier in der Kapelle des Paulusheimes. Bei berührender musikalischer Begleitung durch Jutta Scherban und ihre NGL-Solist*innen wurden die Namen derer verlesen, die im vergangenen Jahr von den Ehrenamtlichen der Hospizgruppe auf ihrem letzten Weg begleitet worden waren. Für jeden dieser Menschen stand eine beschriftete Kerze zum Entzünden bereit.  Gitte Henneges, Trauerrednerin und Mitglied des Leitungsteams der Ambulanten Hospizgruppe, fand einfühlsame und trostspendende Worte: Warum den Tod mal nicht als Ende, sondern als Übergang zur Unsterblichkeit betrachten? Zwar ist ein lieber Angehöriger un(be)greifbar weit weg, im Herzen und in den Gedanken aber oftmals doch so nah. Die Leiterin der Ambulanten Hospizgruppe, Claudia Schäfer-Bolz, beschrieb diesen Zustand mit dem Bild des Ozeans, der, obwohl kilometerweit vom Himmel entfernt, am Horizont mit ihm zusammentrifft.

Die Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Arbeit mutig dem Thema Abschied stellen, wurden zum Altar gerufen. Unter ihnen befanden sich die neuen Ehrenamtlichen (Gertraude Bengel, Sonja Bayer, Monika Fibinger, Sabine Mitternacht, Peter Tillert, Kristina Weinert) sowie die hauptamtliche Verstärkung im Büro Petra Guthmann. Ernst-Dieter Elschner, erster Vorsitzender der Hospizgruppe, begrüßte sie mit einer Kerze und nahm sie feierlich in den Kreis der Hospizgruppe auf.

Am Morgen, bei einem gemeinsamen Frühstück, gab es bereits etliche Jubiläen zu feiern: Inge Engler, Wolfgang Hellwig, Peter Holzer, Elvira Köhler, Claudia Leitloff, Edith Nagel, Karin Rothermel-Brust, Wolfgang Sawczuk und Renate Schramm konnten für 5 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Hospizarbeit geehrt werden, Erika Ebert und Petra Guthmann für 10 Jahre.

Aus der ehrenamtlichen Hospizarbeit verabschiedeten sich nach 5 Jahren Inge Engler und Wolfgang Hellwig, nach 7 Jahren Elke Ramhofer, nach 9 Jahren Nora Loida sowie Solweig Weber nach 23 Jahren!  Ihnen allen gebührt unser herzlicher Dank.

Im Anschluss  an die Gedenkfeier gab es bei Hefezopf und Heißgetränken Gelegenheit zum Austausch und persönlichen Gespräch über die intensive Zeit, die miteinander verlebt wurde, als ein geliebter Mensch gehen musste – fortgerufen von seinem Stern.

Foto: Martin Petermann